Gender Lunch Talk: Intersektionalität in Bewegung - Grenzverschiebungen bei Geschlecht und Migration
Das Margherita-von-Brentano-Zentrum präsentiert im Wintersemester 2020/21 erstmals im Online-Format an vier Terminen Projekte und Neuerscheinungen aus dem Bereich der Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, Lunch mitzubringen und mitzudiskutieren!
Input am Do, 04.02.2021
Ilse Lenz, MvBZ Fellow
Ungleichheiten in Bewegung und prozessuale Intersektionalität: Geschlecht und Migration in Deutschland
Die Debatte um Intersektionalität in Deutschland ist teils immer noch der ‚Gastarbeitersicht’ verhaftet: Kritische wie rechtsextreme Positionen gehen davon aus, dass Einwander*innen in Bildung und Beruf überwiegend ausgeschlossen seien. Medien verbreiten Klischees über ‚die Jungs in der Hauptschule in Neukölln’. Eine neue Untersuchung zeigt nun, dass die intersektionale Konstellation sich verändert und differenziert hat. Ein großer Teil der Kinder oder Enkel*innen der Einwander*innen sind im Studium und danach in der beruflichen Spitze und Mitte angekommen. Das geht vor allem auf ihren ungeheuren Einsatz zurück, findet aber kaum öffentliche Anerkennung. Zugleich werden weiter viele Menschen der zweiten und dritten Generation in Hauptschule und Arbeiterschaft segmentiert. In ihrem Vortrag wird Ilse Lenz zunächst die veränderte intersektionale Konstellation zusammenfassen und den Ansatz der prozessualen Intersektionalität vorstellen. Dann wird sie die gegenwärtige antirassistische Bewegung danach befragen, was es für sie bedeutet, dass nun Menschen mit Einwanderungsgeschichte kulturelles Kapital und eine eigene Stimme erkämpft haben. Ihre Leitthese ist, dass die Konflikte wie auch die Chancen zunehmen.
Anmeldefrist: 02.02.2021, 17 Uhr!Time & Location
Feb 04, 2021 | 12:30 PM - 01:30 PM
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