Der diesjährige Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin geht an die „Medical Students for Choice Berlin“. Damit wird eine studentische Initiative ausgezeichnet, deren Mitglieder sich seit vier Jahren ehrenamtlich und mit herausragenden Projektaktivitäten zu der wichtigen und gesellschaftlich aktuell präsenten Thematik des Schwangerschaftsabbruchs und dem Recht der sexuellen Selbstbestimmung engagieren. Der mit 15.000 Euro dotierte Margherita-von-Brentano-Preis wird seit 1995 vergeben. Die diesjährige Verleihung findet am 15. November 2019 statt.
Die aus einer Ärztin und mehreren Studentinnen seit 2015 bestehende Gruppe „Medical Students for Choice“ setzt sich für eine umfassende und ganzheitliche Thematisierung des Schwangerschaftsabbruchs im Studium der Humanmedizin ein. In der Begründung des Präsidiums heißt es, gewürdigt werde das herausragende Engagement „für die strukturierte Verbesserung der humanmedizinischen Lehre im Feld der Gendermedizin“ und das Eintreten für die „bessere Verankerung des Themas Schwangerschaftsabbruch in der ärztlichen Ausbildung“. Hervorgehoben wird zudem die Konzeption von innovativen sogenannten Papaya-Workshops zu Methoden des Schwangerschaftsabbruchs und Informationsveranstaltungen für Medizinstudierende an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das Thema ist inzwischen dank der Aktivitäten der „Medical Students for Choice“ in die Lehrpläne des Medizinstudiums integriert worden.
Der Margherita-von-Brentano-Preis wird alle zwei Jahre vom Präsidium der Hochschule an herausragende Personen und innovative Projekte vergeben, die sich um die Frauenförderung und/oder die Geschlechterforschung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem die Berliner Rechtsanwältin Seyran Ateş und die Initiativgruppe zur Gründung eines Zentrums für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM).
Die Namensgeberin des Preises, Margherita von Brentano, promovierte 1948 bei Martin Heidegger und wurde 1971 Professorin am Institut für Philosophie der Freien Universität. Im Jahr 1970 wurde sie als erste Frau in das Amt der Vizepräsidentin der Hochschule gewählt. Margherita von Brentano machte es sich schon zu Beginn der 1960er Jahre zum Anliegen, die berufliche Diskriminierung von Frauen an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu überwinden. Sie wirkte auch in anderen gesellschaftlichen Feldern: So setzte sie sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1995 für die Errichtung eines Berliner Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des Holocaust ein.
Das Programm zur Preisverleihung folgt.
Zeit & Ort
15.11.2019 | 18:00
„Holzlaube“, Fabeckstraße 23-25, 14195 Berlin, Raum 2.2058/59
Weitere Informationen
Hintergründe zum Margherita-von-Brentano-Preis finden Sie hier.