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populismus kritisieren: Nach dem Populismus: Memetische Agitation und Faschismus von unten

02.12.2021 | 18:00 - 20:00
populismus kritisieren 20211202

populismus kritisieren 20211202
Bildquelle: Cedis FU Berlin

Seit geraumer Zeit haben populistische Diskursstrategien Konjunktur und sind inzwischen vielerorts Teil der Regierungspolitik geworden. Zugleich haben sich die medialen Bedingungen von Öffentlichkeit grundlegend gewandelt und ermöglichen es auf neue Weise, rassistische oder sexistische Ressentiments zu schüren und die Grenzen des Sag- und Denkbaren nach rechts zu verlagern. Unsere Veranstaltungsreihe POPULISMUS KRITISIEREN fragt danach, wie sich gegenwärtigen Diskursverschiebungen nachhaltig begegnen lässt.

Das Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung (MvBZ) der Freien Universität Berlin realisiert dieses Projekt in Kooperation mit dem Institut für Kulturmanagement und Gender Studies der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (mdw) und dem Centre for Dance Research (C-DaRE), Institute for Creative Enterprise (ICE), Universität Coventry.

Seit Herbst 2020 finden im Rahmen der Vortragsreihe regelmäßig Lectures, Workshops und Podiumsdiskussionen mit renommierten Expert*innen aus Wissenschaft und Kunst statt.

Input


Dr. Simon Strick (ZeM - Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften)

Das Konzept des »Rechtspopulismus« ist unzureichend, um gegenwärtige rechte Akteure und Gruppierungen und ihre Agitationstechniken im Netz zu beschreiben. Amorphe Gruppierungen, neofaschistische Schwärme, algorithmische und memetische Dynamiken kennzeichnen die gegenwärtige Lage, und weniger jene populistischen Parteien, die generell unter dem Label des Populismus gefasst werden. Der Vortrag bespricht die »memetische Kriegsführung« der alternativen Rechten von der späten Trump-Ära bis heute, mit einem Fokus auf ihre digitalen und affektiven Strategien, die über Genderperformance und racial belonging lanciert werden. Diese erfordern, wie argumentiert werden wird, neue Beschreibungs- und Kritikformen, denn sie erschöpfen sich nicht in den groben Antagonismen des Autoritarismus, sondern buchstabieren neofaschistische und ethnonationalistische Ideologien für das Alltagserleben aus: rechte Agitation tritt, insbesondere im digitalen Raum, als alltagsnahe und populärkulturelle Widerstandserzählung von unten auf. Der Vortrag schlägt daher vor, die Populismus- und Extremismusforschung verstärkt mit gender- und medienwissenschaftlichen Methoden zu kombinieren.

Die Zugangsdaten lauten:

Meeting-Link: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=m238c640e5278f4cfeb8c8dfa2e05eaca

Meeting-Kennnummer: 2732 096 6684

Passwort: yYdpABvM275

Weitere Informationen

Kontakt:

susanne.lettow@fu-berlin.de

franziska.lisa-marie.wohlfarth@fu-berlin.de