Stimmen zu Margherita von Brentano
Auf dieser Seite sammeln wir Äußerungen von Personen, die mit Margherita von Brentano freundschaftlich oder kollegial, als Studierende oder politische Mitstreiter_innen verbunden waren.
Wir laden herzlich zur Beteiligung ein und bitten um Zusendung entsprechender Kurztexte!
Prof. Dr. Anke Bennholdt-Thomsen, Professorin a.D. für Neuere Deutsche Literatur, Vorsitzende des ersten Beirats der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung, Mitbegründerin der Buchreihe "Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung an der Freien Universität Berlin“ und des Jahrbuchs Querelles (Margherita-von-Brentano-Preis 1996):
„Fragt man nach dem Verhältnis Margherita von Brentanos zur Frauenemanzipation und nach ihrem Selbstverständnis als weibliche Akademikerin, müsste man in ihrem Sinne antworten, dass sich diese Frage für sie gar nicht stellte. Sie sprach und agierte als Wissenschaftlerin und Philosophin, sie nahm ihr Recht auf diese Rolle und ihre Möglichkeit einfach wahr. Wer denken konnte, der dachte, und sie dachte. Als Aristotelikerin führte sie durch ihr autonomes Reden und Eingreifen vor, dass es gut und schön ist, als Frau selbst zu denken und zu handeln. Wenn sie als Vizepräsidentin eine Versammlung der Mittelbauerinnen der FU einberief, so nicht im Interesse der Profilierung als Frau, sondern um gemeinsamer hochschulpolitischer Ziele willen, bei deren Durchsetzung sie auf die Beitragsleistung der Frauen an der Universität zählte. Die Selbstverständlichkeit, Sicherheit und Entschiedenheit, mit der sie an der Seite der männlicher Kollegen mit ihnen und auch gegen sie argumentierte und kämpfte, setzte Maßstäbe und wirkte anregend und ermutigend auf die jüngeren Kolleginnen.“