Projektbericht Seminar "Geschlechterpolitik in der Wissenschaftskommunikation" (SoSe 2023)
Dass wissenschaftliche Erkenntnisse auch über die Universität und Forschung hinaus von großer Bedeutung sind, scheint eine evidente Tatsache. Aber wie genau funktioniert eigentlich Wissenschaftskommunikation, der Transfer von Wissen hinein in verschiedene Teilbereiche der Gesellschaft? Wer spricht hier für wen und wessen Meinung wird ernst genommen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, veranstaltete das Margherita-von-Brentano-Zentrum im Sommersemester 2023 die Veranstaltung “Geschlechterpolitik in der Wissenschaftskommunikation” für den Master Gender, Intersektionalität & Politik an der FU Berlin. Im Seminar wurde gemeinsam mit uns Studierenden erarbeitet, welche geschlechterpolitischen Machtverhältnisse in der Wissenschaft herrschen und wie im Kontext dessen eine Wissenschaftskommunikation von und für die Gender Studies aussehen kann und soll.
Im Rahmen des Seminars haben wir als Studierende uns neben einer theoretischen Annäherung zu Wissenschaftskommunikation aus geschlechtertheoretischer Perspektive auch damit auseinandergesetzt, wie wir den Umgang mit Gender Studies wahrnehmen. Dabei ist uns aufgefallen, dass Geschlechterperspektiven nicht nur tief im zivilgesellschaftlichen Aktivismus wurzeln, sondern gleichzeitig von interdisziplinären Auseinandersetzungen leben. Das bedeutet nicht nur, dass Geschlechterforschung überall ein Fokus sein sollte, sondern auch, dass sich Gender Studies nur durch interdisziplinäre Forschung weiterentwickeln können. Dabei betrachten wir die Kategorie Geschlecht nicht isoliert, vielmehr sehen wir die Notwendigkeit, intersektional weitere Kategorien einzubinden (wie beispielsweise Klasse oder race) und diese in Machtstrukturen eingebettet zu analysieren und zu kritisieren.
Im praktischen Teil des Seminars war das Ziel, für den Aktionstag #4GenderStudies ein Konzept und einen zugehörigen Umsetzungsvorschlag zu erarbeiten, der eine innovative Strategie der Wissenschaftskommunikation darstellt. Da das Ziel des Aktionstag #4GenderStudies darin besteht, die Relevanz von Gender Studies allgemein herauszustellen, scheint uns die Beleuchtung einer Studierendenperspektive und die Wünsche von Studierenden für die Relevanz der Gender Studies allgemein von besonderer Bedeutung. Dass Studierende sich eine stärkere Präsenz von Gender Studies, sowie eine feste Verankerung in den Strukturen wünschen, macht das Fach umso notwendiger. Darüber hinaus möchten wir, als Studierende an der Freien Universität, mit unserem Projekt dazu beitragen, dass Fragen der Geschlechterforschung darüber hinaus interdisziplinär in allen Fachbereichen diskutiert werden können.
In der früheren “OpenMic” Veranstaltung des MvBZ wurden verschiedene Professor*innen dazu befragt, inwiefern Geschlechterforschung in ihren Fachbereichen von Bedeutung ist. Wir möchten das Projekt weiterführen und die Studierenden dieser Fachbereiche ebenfalls dazu befragen. Denn obwohl wir natürlich auch der Meinung sind, dass Geschlechterforschung als solche wichtig ist, muss es auch innerhalb der Studiengänge Angebote, Raum und Offenheit für die Themen geben, um die Möglichkeit für Auseinandersetzungen zu gewährleisten.
Die Methode und die Ergebnisse dieser Umfragen / Interviews möchten wir im Folgenden vorstellen, sowie die Interviews und Auswertungen transparent darstellen. Anschließend folgt eine Diskussion der Ergebnisse, sowie ein produktiver Ausblick anhand der Ergebnisse.
→ Hier geht es zu der Methode und den Ergebnisse der Umfragen / Interviews