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Querelles Jahrbuch - Neuerscheinung

Band 6 (2001):

Biographisches Erzählen.

Herausgeberinnen des Bandes:
Irmela von der Lühe und Anita Runge

Wiewohl theoretisch und ästhetisch gern kritisiert, erfreuen sich Biographien und biographische Romane nachhaltiger Beliebtheit. Dem korrespondiert jedoch ein auffälliger Mangel an systematischer Reflexion der Gattung. In Auseinandersetzung mit der "biographischen Mode" auf der einen und dezidiert anti-biographischen Ansätzen auf der anderen Seite entwickelt der vorliegende Band in Einzelstudien, vorwiegend zur deutschsprachigen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, neue Perspektiven auf die Biographie als Gattung und den literaturwissenschaftlichen Umgang mit biographischen Quellen. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach der "Konstruktion" der biographischen "Wahrheit", nach dem Verhältnis von (weiblicher) Autorschaft, Werk und Literaturgeschichtsschreibung sowie nach der poetischen und poetologischen Bedeutung biographischen "Materials". Daneben enthält der Band - neben der Teilpublikation der Abschiedsvorlesung von Christa Bürger - bislang unveröffentlichte biographische Zeugnisse von Käte Hamburger und Marieluise Fleißer.

Inhalt

Einleitung

  • Irmela von der Lühe, Anita Runge: Einleitung

Aufsätze

  • Helmut Scheuer: "Nimm doch Gestalt an" – Probleme einer modernen Schriftsteller/innen-Biographik
  • Regina Nörtemann/Nikolaus Scholvin: Literat und Romanschriftstellerin. Robert Walser als biographischer Porträtist
  • Anke Bennholdt-Thomsen: Das Traum-Zitat als Medium "imaginärer" Biographik bei Thomas Bernhard und Ingeborg Bachmann
  • Burghard Dedner: Biographie und Pathographie. Jakob Lenz' Krankheitsgeschichte in den Erzählungen von Zeitzeugen, Dichtern und Wissenschaftlern
  • Anita Runge: "Leben" - "Werk"; Profession. Zum Umgang mit biographischen Dokumenten bei Schriftstellerinnen
  • Franziska Meyer: Die Konkurrenz der Biographen: Der Fall Caroline Michaelis-Böhmer-Schlegel-Schelling
  • Irmela von der Lühe: Biographie als Versuch über weibliche Intellektualität: Hannah Arendts "Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik"
  • Hiltrud Häntzschel: Vom wissenschaftlichen Umgang mit den Leerstellen im biographischen Material. Ein Werkstattbericht am Beispiel Fall Irmgard Keuns
  • Hans Höller: Die "unvermeidliche dunkle Geschichte" hinter den Texten. Überlegungen zum Verhältnis von Werk und Biographie bei Ingeborg Bachmann
  • Angelika Schaser: Bedeutende Männer und wahre Frauen. Biographien in der Geschichtswissenschaft

Fundstücke

  • Birte Werner: Marieluise Fleißers erstes Studienjahr an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
  • Anita Runge: Marieluise Fleißer auf dem "Ersten Deutschen Schriftstellerkongreß"
  • Gesa Dane: Käte Hamburgers Brief an Rudolf Unger vom 3. Juli 1932

Forum

  • Christa Bürger: Methodengeschichte (auto-)biographisch: Von der Ideologiekritik zur feministischen Literaturwissenschaft

Rezensionen

  • Sabine Eickenrodt: Callas oder die chronique scandaleuse. Neuere Tendenzen der Starbiographie (Sammelrezension)