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Band14

Querelles Jahrbuch - Neuerscheinung

Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung
Band 14 (2009):

Rudolf, Beate. (Hg.)

Geschlecht im Recht

Eine fortbestehende Herausforderung

Welchen Einfluss haben Frauen- und Geschlechterforschung auf Recht und Rechtswissenschaft in Deutschland? Inwieweit hat sich das geltende Recht unter dem Druck politischer Forderungen der Frauenbewegungen verändert? Diesen Fragen gehen Vertreterinnen verschiedener juristischer Teildisziplinen nach. Sie verbinden ihre Bestandsaufnahme mit der kritischen Analyse noch verbleibender Lücken und zeigen fortbestehende und durch das Recht zementierte Geschlechterstereotypen auf. Der Bogen reicht vom Verfassungsrecht über das Asyl- und Migrationsrecht, das Strafrecht bis hin zum Arbeitsrecht und Sozialrecht. In allen Bereichen zeigt sich der Mehrwert einer feministischen Analyse des Rechts: Scheinbar geschlechtsneutrale Regelungen erweisen sich als Ausdruck von Vorurteilen oder gar bewusst eingesetztes Mittel zur Perpetuierung von Machtverhältnissen. Zugleich können auf dieser Grundlage geschlechtgergerechte Lösungen entwickelt werden. Die Erkenntnisse der Geschlechterforschung ermöglichen auch Ansätze zur Überwindung der alle Rechtsgebiete durchziehenden Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit. Insgesamt zeigt sich ein vielfältiges, durchaus nicht widerspruchsfreies Bild von lebendiger feministischer Rechtswissenschaft im deutschsprachigen Raum und damit von gelungenem transdisziplinären Austausch.

Über die Herausgeberin:
Beate Rudolf ist Juniorprofessorin für Öffentliches Recht und Gleichstellungsrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin mit Forschungsschwerpunkten auf den Gebieten Grund- und Menschenrechte und des Antidiskriminierungsrechts im Völker- und Europarecht sowie dem deutschen Verfassungsrecht. Sie ist Mitglied des Netzwerks von juristischen Sachverständigen der Europäischen Kommission im Bereich Geschlechtergleichstellung, Vizepräsidentin der European Women Lawyers’ Association (EWLA) und Leiterin des Teilprojekts „Völkerrechtliche Standards für Governance in schwachen und zerfallenden Staaten“ im Sonderforschungsbereich „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit: Neue Formen des Regierens?“.

Inhalt

  • Beate Rudolf: Recht und Rechtswissenschaft im Dialog mit Frauen- und Geschlechterstudien. Eine Einführung

Aufsätze

  • Susanne Baer: Entwicklung und Stand feministischer Rechtswissenschaft in Deutschland
  • Elisabeth Holzleithner: Geschlecht und Identität im Rechtsdiskurs
  • Beate Rudolf: Feministische Staatsrechtslehre?
  • Margarete Schuler-Harms: Genderfragen im Asyl- und Zuwanderungsrecht
  • Regina Harzer: Frauen als Opfer von Straftaten: Zwischen Anerkennung, Verharmlosung und institutionalisiertem Opferschutz
  • Monika Frommel und Gönke Jacobsen: Frauen und Strafrecht - Frauen als Täter
  • Ute Sacksofsky: Das Frauenbild des Bundesverfassungsgerichts
  • Eva Kocher: Die Erwerbstätigkeit von Frauen und ihre Auswirkung auf das Arbeitsrecht - oder umgekehrt
  • Ursula Rust: Frauen im Sozialrecht - fehlende finanzielle Selbständigkeit als Abweichung von der (männlichen) Norm?

Fundstück

  • Susanne Hähnchen:
    Der Weg von Frauen in die juristischen Berufe – Rechtshistorisches zu einer gar nicht so lange zurückliegenden Entwicklung

Forum

  • "Juristen haben immer Mühe, sich auf rechtspolitische Themen einzulassen"
    Jutta Limbach im Gespräch mit Beate Rudolf

Über die Autorinnen

Editorial