Springe direkt zu Inhalt

3. Auswertung: Oberkategorien

Die Auswertung der Interviews hat nach zweifacher Sichtung 17 Kategorien ergeben, die in mindestens zwei der Interviews vorkamen. Um die Themenbestimmung von den Antworten der Interviewten ausgehen zu lassen, haben wir auch Kategorien aufgenommen, die nur indirekt mit der Fragestellung oder dem Ziel des Projekts zu tun haben, da diese als wichtig angesehen wurden und somit einen Teil der Studierendenperspektive darzustellen scheinen.

Im Folgenden wird eine kurze Übersicht zu der Auswertung der Interviews allgemein gegeben. Danach wird näher auf vier Oberkategorien eingegangen, die wir im Nachgang der Kategorienbildung herausgearbeitet haben und deren Wichtigkeit und Zusammenhänge kontextualisiert werden sollen.

Ähnlich wie die vorangegangenen Interviews der OpenMic Veranstaltung des MvBZs haben auch alle interviewten Studierenden die Wichtigkeit von Gender Studies in ihren jeweiligen Fachbereichen betont und sich mit den Themen beschäftigt, sowohl intern als auch extern des Studiums. Hier zwei Beispiele aus den Interviews:

Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit Diskriminierungsformen und Machtstrukturen[1] aller Art. (Interview 4)

Also mit Themen wie Gender und Race hab ich mich eigentlich schon immer beschäftigt, auch einfach identitätsgebunden. (Interview 11)

Diese Erkenntnis ist eine wichtige Grundlage für uns, auf denen die restlichen Erkenntnisse aufbauen, da dies bedeutet, dass alle Befragten (Vor-)wissen bezüglich Gender Studies haben und deswegen in der Lage sind, die Wichtigkeit in ihrem Fachbereich und allgemein zu evaluieren. Wir können die Befragten damit als Expert*innen der Studierendenperspektive auf Gender Studies in ihrem Fachbereich werten, ohne den Anspruch zu haben, repräsentative Ergebnisse für die gesamte Studierendenschaft zu erlangen. Die Befragten schätzen vielmehr den Ist-Zustand ein, bewerten Positives als auch Negatives und bringen Wünsche und Forderungen ein, die wir auf Grund des (Vor-)wissens und vorangegangenen Auseinandersetzungen nutzen können.

Ob und wie sich letztendlich im Studium mit Genderfragen auseinandergesetzt wird und welche Erfahrungen diesbezüglich die Studierenden im Studium gemacht haben, wird unter Punkt 3.1. weiter erläutert. Außerdem wird darauf eingegangen, auf wessen Initiative die Themen eingebracht werden, Problematiken daran und die Verantwortlichkeit von Universitäten, Lehrstühlen und Dozierenden, siehe dazu Punkt 3.2.

Eine weitere spannende Erkenntnis, die näher erläutert werden soll, ist das Intersektionalitätsverständnis, auf dem die Befragten ihre Einschätzungen aufbauen. Dabei geht es nicht nur um Theorie und/oder Praxis, sondern auch welche Kategorien beispielsweise vermehrt genutzt oder für wichtig empfunden werden. Dazu mehr unter Punkt 3.3.

Zuletzt möchten wir unter Punkt 3.4. einen Ausblick auf die Forderungen der Befragten geben und welche Veränderungen als notwendig gesehen werden, um Gender Studies und Intersektionalität besser und authentischer in Uni-Strukturen und den jeweiligen Fachbereichen einzubringen.


[1] Als solche von uns identifizierbare Schreibfehler wurden der Lesbarkeit halber in den Transkript-Exzerpten unmarkiert korrigiert. Sonstige Modifikation der Zitate wurden gekennzeichnet, z.B. weggelassene Passagen mit […]. Die Transkripte sind in der unveränderten Originalform angehängt.